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Richtig sitzen vor der Kamera

Allgemein,  Auftrittskompetenz

Deine Körpersprache ist ein entscheidender Faktor, wie du vor der Kamera wirkst. In diesem Artikel erfährst du, wie du mit einfachen Tricks im Sitzen kompetent und nahbar bleibst – von der Kameraeinstellung bis zum (mehr oder weniger) stabilen Stuhl.

Richtige Kameraposition: Augenhöhe

Die Position der Kamera hat einen grossen Einfluss darauf, wie du von deinem Publikum wahrgenommen wirst. Eine Kamera, die auf Augenhöhe positioniert ist, vermittelt den Eindruck von Gleichwertigkeit und schafft eine direkte Verbindung. Menschen reagieren natürlicher und entspannter auf eine Person, die auf Augenhöhe mit ihnen kommuniziert, da dies ein Gefühl von Vertrauen und Offenheit erzeugt.

Drittel-Regel zur Bildkomposition

Die Drittel-Regel besagt, dass du das Bild gedanklich in neun gleich grosse Teile unterteilst, indem du zwei horizontale und zwei vertikale Linien ziehst. Die wichtigsten Elemente deines Bildes sollten sich im Zentrum oder entlang dieser Linien oder an deren Schnittpunkten befinden. Wenn du vor der Kamera sitzt, sollte die Oberkante deines Kopfes im oberen Drittel positioniert sein.

Zuviel Headraum beim Sitzen vor der Kamera

Richtige Kamerahöhe beim Sitzen vor der Kamera

Und je näher du mit der Kamera gehst, umso näher sollte die Oberkante deines Kopfes zum oberen Bildrand rücken. Dadurch vermeidest du zu viel leeren Raum über deinem Kopf („Headroom“) und sorgst dafür, dass dein Gesicht im Fokus bleibt.

Richtige Kamerahöhe beim Sitzen vor der Kamera

Augenhöhe als innere Haltung

„Auf Augenhöhe sprechen“ ist mehr als nur eine physische Kameraeinstellung – es ist eine innere Haltung. Es bedeutet, dass du deinem Gegenüber respektvoll, offen und ohne Herablassung begegnest. Stell dir vor, dass du zu guten Freunden sprichst! Mit dieser Einstellung stärkst du die emotionale Verbindung zu deinem Publikum und stellst sicher, dass deine Botschaft mit Offenheit und Verständnis empfangen wird. Gleichzeitig hilft es dir dabei, entspannter und natürlicher aufzutreten.

Schau in die Linse

Der Blick in die Linse der Kamera ist eine entscheidende Fähigkeit für jede Person, die vor der Kamera spricht. Es gibt mehrere Gründe dafür, warum dieser Blick für deine Wirkung von grosser Bedeutung ist:

Emotionale Verbindung schaffen

Wenn du in die Linse schaust, vermittelst du den Eindruck, dass du direkt mit deinem Publikum sprichst. Das fördert die emotionale Verbindung zwischen dir und deinen Zuschauern. Sie fühlen sich angesprochen, als ob du ihnen persönlich gegenüberstehst.

Glaubwürdigkeit verstärken

Dein direkter Blick signalisiert, dass überzeugt bist von dem, was du sagst. Das ist entscheidend dafür, dass dein Publikum deiner Botschaft Glauben schenkt.

Aufmerksamkeit erhöhen

Wenn du in die Linse schaust, sorgst du dafür, dass die Zuschauer ihre Aufmerksamkeit auf dich richten. In einem Online-Setting kann das Publikum leicht abgelenkt werden, sei es durch Benachrichtigungen, andere Fenster oder das Internet im Allgemeinen. Durch deine Präsenz und deinen Blick unterstützt du nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern auch das Engagement des Publikums.

Lächle!

Ein Lächeln ist eines der kraftvollsten Werkzeuge, die du während deiner Präsentation einsetzen kannst. Sofern du nicht ganz bewusst deine Wut, Trauer oder andere negativen Gefühle zum Ausdruck bringen möchtest, gibt es aus meiner Sicht keinen guten Grund dafür, nicht freundlich zu schauen:

Positive Atmosphäre fördern

Ein Lächeln signalisiert deinem Publikum, dass du optimistisch und positiv gestimmt bist, was dazu beiträgt, die Stimmung zu heben. In einer Welt, die oft von Negativität und Stress geprägt ist, wirkt ein Lächeln wie ein Lichtstrahl, der das Publikum anzieht und die Aufmerksamkeit auf dich lenkt.

Emotionale Verbindung stärken

Menschen fühlen sich von positiven Emotionen angezogen. Wenn du lächelst, fühlen sich die Zuschauer eher angesprochen und verstanden. Dies kann die Bereitschaft erhöhen, sich mit deiner Botschaft auseinanderzusetzen, da sie sich emotional in die Präsentation investieren.

Selbstbewusstsein und Authentizität

Wenn du lächelst, setzt dein Gehirn Endorphine frei, die deine Stimmung heben und dich entspannter fühlen lassen. Diese entspannte Haltung überträgt sich auf deine Präsentation, wodurch du authentischer wirkst. Ein echtes Lächeln entsteht oft automatisch, wenn du dich wohl fühlst – und dies kommt deinem Publikum zugute.

Offenheit und Zugänglichkeit signalisieren

Dein Lächeln signalisiert, dass du offen und zugänglich bist. Dies fördert eine freundliche Kommunikationsumgebung und ermutigt die Zuschauer, sich zu engagieren oder Fragen zu stellen. Wenn das Publikum sieht, dass du lächelst, fühlen sie sich eher wohl dabei, ihre Gedanken oder Anmerkungen zu teilen, und dies kann den Dialog und das Engagement fördern.

Botschaft stärken

Ein Lächeln kann deine Botschaft verstärken. Wenn du positive oder motivierende Inhalte präsentierst, verstärkt ein Lächeln die Botschaft. Es wird nicht nur durch deine Worte vermittelt, sondern auch durch deine Körpersprache und Mimik. Ein Lächeln hilft, die positive Energie deiner Worte zu unterstreichen und macht deine Aussagen einprägsamer.

Achte auf den Hintergrund

Der Hintergrund, den dein Publikum in deinem Video sieht, spielt eine ebenso wichtige Rolle wie deine Präsentation selbst. Er kann deine Botschaft unterstreichen oder, wenn er falsch gewählt ist, die Aufmerksamkeit von dir ablenken. Ein durchdacht gestalteter Hintergrund trägt nicht nur zur Ästhetik des Videos bei, sondern unterstreicht auch deine Kompetenz und Glaubwürdigkeit. Hier sind einige Überlegungen, warum und wie du auf deinen Hintergrund achten solltest:

Visuelle Ablenkung minimieren

Während du sprichst, sollte dein Publikum in der Lage sein, sich auf dich und deine Botschaft zu konzentrieren – nicht auf Objekte, die hinter dir herumliegen oder passieren. Visuelle Unordnung oder auffällige Dekorationen lenken die Aufmerksamkeit weg von dir und dem, was du sagst. Ein aufgeräumter und ruhiger Hintergrund sorgt dafür, dass das Publikum nicht abgelenkt wird und sich voll auf deine Präsentation konzentrieren kann.

Ungeeigneter HIntergrund beim Sitzen vor der Kamera

Wirkung auf deine Professionalität

Ein unpassender Hintergrund – etwa ein Bett, herumliegende Wäsche oder private Gegenstände – kann unprofessionell wirken und den Eindruck erwecken, dass du dich nicht ausreichend auf deinen Auftritt vorbereitet hast. Ein sauberer, gut durchdachter Hintergrund vermittelt hingegen, dass du auf deine Umgebung achtest und dich ernsthaft mit deiner Präsentation auseinandersetzt. Dies stärkt deine Glaubwürdigkeit und hinterlässt beim Publikum einen positiven Eindruck.

Botschaft unterstützen

Ein neutraler, professioneller Hintergrund lenkt die Aufmerksamkeit auf dich und unterstreicht, dass du die zentrale Figur des Videos bist. Wenn der Hintergrund gut gewählt ist, trägt er zur Atmosphäre bei und verstärkt deine Kommunikation, anstatt vom Inhalt abzulenken.

Hände sollen sichtbar sein

Im Sitzen kannst du die Hände auf dem Tisch abstützen, was dir gleichzeitig eine stabile Position gibt und dir erlaubt, ruhig und präsent zu wirken. Doch achte darauf, dass sie sichtbar bleiben! Hierzu gerne ein paar Erläuterungen:

Mehr Engagement und Präsenz

Indem du deine Hände sichtbar positionierst, machst du es deinem Publikum leichter, deine komplette Körpersprache wahrzunehmen. Körpersprache besteht nicht nur aus Gesichtsausdrücken, sondern auch aus Gesten, die du während des Redens einsetzt. Diese Gesten – auch wenn sie dezent oder minimal sind – unterstützen deine Worte und machen deine Botschaft lebendiger und zugänglicher.

Vertrauen schaffen

Sichtbare Hände tragen dazu bei, eine beruhigende und vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. In der menschlichen Evolution haben sichtbare Hände eine Rolle gespielt, indem sie anderen signalisiert haben, dass keine Bedrohung vorliegt – keine versteckten Waffen, keine feindseligen Absichten. Auch wenn dieses Verhalten heute nicht mehr bewusst wahrgenommen wird, bleibt es tief in unserer Psyche verankert. Versteckte Hände hingegen können – auch unbewusst – als unangenehm oder irritierend empfunden werden. Dein Publikum könnte sich unbewusst fragen, ob du was zu verbergen hast.

Natürlichkeit und Authentizität

Menschen neigen dazu, unruhiger oder unsicherer zu wirken, wenn sie ihre Hände nicht sinnvoll platzieren können. Oft wird dies kompensiert, indem sie ihre Hände unter dem Tisch verstecken und in den Schoss legen. Das sieht nicht nur etwas verkrampft aus, sondern verhindert auch, dass du spontan gestikulieren kannst.

Statisches Bild vermeiden

Ohne sichtbare Hände kann das Bild monoton wirken. Besonders bei Videos, in denen du im Sitzen sprichst, kann ein unbewegliches oder zu starres Erscheinungsbild das Interesse deines Publikums mindern.

Falsche Handposition beim Sitzen vor der Kamera

Auch wenn du dich selbst nicht viel bewegst, tragen sichtbare Hände zur Lebendigkeit deines Auftritts bei und schaffen visuelle Abwechslung. Selbst kleine Gesten verhindern, dass das Bild statisch oder langweilig wird. Das hilft, die Aufmerksamkeit deines Publikums länger zu halten.

Aufrechte Sitzhaltung

In der Körpersprache ist eine aufrechte Haltung ein Zeichen dafür, dass du „da“ bist – sowohl körperlich als auch geistig. Du bist im Moment präsent, aufmerksam und konzentriert. Dies wird vom Publikum unmittelbar wahrgenommen und wirkt überzeugend. Ein zusammengesunkener Oberkörper kann den Eindruck erwecken, dass du unsicher bist und nicht wirklich engagiert. Gerade bei Videoaufnahmen wird jede Nuance deiner Körperhaltung stärker betont, da das Bild fokussiert ist und das Publikum visuell stärker auf dich achtet.

Eine aufrechte Haltung ist auch mit einer besseren Atemtechnik verbunden. Dadurch kannst du klarer, lauter und selbstbewusster sprechen, da deine Lungenkapazität voll ausgenutzt wird. Eine verkrampfte oder zusammengesunkene Haltung behindert die Atmung und führt dazu, dass deine Stimme schwächer oder gepresst klingt, was sich negativ auf deine Ausstrahlung auswirken kann.

Dem Publikum zugeneigt

Eine leichte Vorwärtsneigung drückt auf subtile Weise aus, dass du interessiert und engagiert bist. Du schaffst Nähe zu deinem Publikum, als würdest du dich physisch zu ihnen hinbewegen, um ihnen etwas zu erzählen oder mit ihnen zu interagieren. Im Alltag machen wir das auch! Stell dir vor, du unterhältst dich mit guten Freunden: Wenn ihr ein spannendes Gespräch führt, neigst du dich auch automatisch leicht nach vorne.

Dem Publikum zugeneigt beim Sitzen vor der Kamera

Wirkung des Zurücklehnens

Es mag verlockend sein, sich in den Stuhl zurückzulehnen, um eine entspannte Haltung einzunehmen. Doch diese vermeintlich „chillige“ Haltung kann vor der Kamera eine ganz andere Wirkung haben, als du vielleicht beabsichtigst.

Distanz und Desinteresse

Wenn du dich beim Sprechen vor der Kamera zurücklehnst, entsteht eine körperliche Distanz zwischen dir und deinem Publikum. Diese Distanz kann unbewusst auch als emotionale Distanz wahrgenommen werden. Dein Publikum könnte den Eindruck gewinnen, dass du dich von ihnen entfernst, was die Verbindung schwächt und auch dein Engagement und deine Empathie infrage stellt.

Weniger Energie und Lebendigkeit

Wenn du dich in den Stuhl „fläzt“, wirkst du passiver. Deine Körpersprache wird statischer und ausdrucksloser, wodurch du weniger präsent und engagiert erscheinst. Beim Abhängen Zuhause mag das ja stimmig sein, aber nicht, wenn es darum geht, dein Publikum zu informieren, zu überzeugen oder zu motivieren.

Wirkung auf Atmung und Stimme

Wie bereits erwähnt, erlaubt eine aufrechte Haltung eine tiefere, klarere Atmung, was deine Stimme kräftig und sicher klingen lässt. Wenn du dich hingegen zurücklehnst, drückst du deine Lungen und das Zwerchfell ein, was zu einer flacheren Atmung führt. Dadurch kann deine Stimme leiser, dünner oder weniger dynamisch wirken.

Rücklage beim Sitzen vor der Kamera

Achtung Drehstuhl!

Drehstühle mögen im Alltag bequem und praktisch sein, doch vor der Kamera sind sie ein echtes Hindernis für deine Auftrittskompetenz. Gerade im Sitzen neigt man dazu, sich unbewusst zu bewegen, leicht hin und her zu schaukeln oder den Stuhl zu drehen. Diese Bewegungen, die im realen Leben kaum auffallen, werden vor der Kamera jedoch besonders betont. Die Kamera verstärkt jede noch so kleine Bewegung! Statt sich auf deine Botschaft zu konzentrieren, wird der Fokus auf deine unruhige Körperhaltung gelenkt. Dein Publikum wird davon abgelenkt, irritiert und fragt sich möglicherweise, warum du so nervös bist.

Ein stabiler Stuhl gibt dir die nötige Ruhe, um dich ganz auf deine Präsentation zu konzentrieren. Deine Sitzposition bleibt konstant, was dir hilft, eine souveräne und professionelle Wirkung zu erzielen … es sei denn, dein Stuhl kracht unter dir zusammen. 😉

Kaputter Stuhl vor der Kamera

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Wenn du zum Thema Auftrittskompetenz noch mehr dazulernen willst, dann freue ich mich darauf, dich in einem Kurs kennenzulernen oder dich in im Rahmen eines Einzelcoachings individuell zu unterstützen! 

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