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Foley-Artists: Die verborgenen Helden

Allgemein,  Geschichte der Filmtechnik,  Kameratechnik,  Postproduction

Wenn aus einem Tannenzapfen knackendes Eis, aus Kokosnussschalen ein Pferdegalopp und aus Blättern ein Gewitter wird, sind Foley-Artists am Werk. Foley-Artists machen den Film mit Geräuschen lebendig.

Definition

Foley bezeichnet im Film die Reproduktionen alltäglicher Soundeffekte, die Filmen, Videos und anderen Medien
in der Postproduktion hinzugefügt werden. Die Originaltöne, die während den Dreharbeiten aufgenommen werden, sind oft mit Rauschen überlagert, nicht überzeugend genug oder gehen neben den Dialogen unter.

Reproduktion Sound – Foley Artists

So entstand Foley

Das, was heute als Foley bezeichnet wird, entstand in den frühen 1920er Jahren in den Radio Studios. Dort begann man Liveübertragungen von Hörspielen Geräusche hinzuzufügen. Weil die Qualität und Flexibilität der damaligen Schallplattenaufnahmen nicht ausreichte, musste ein Tontechniker alle Geräusch-Effekte für Hörspiele live erzeugen.

Radio-Aufnahmen 1920er Jahren

Jack Foley – der Erfinder des Geräuschemachens

1927 produzierte die Filmproduktionsfirma Warner Studios mit «The Jazz Singers» den ersten Tonfilm. Jack Donovan Foley arbeitete damals bei den Universal Studios. Als Universal nachträglich den Stummfilm «Show Boat» vertonte, wurde Jack Foley Teil der Ton Crew. Er und sein kleines Team projizierten den Film auf eine Leinwand, während sie eine Tonspur aufnahmen, die ausschliesslich ihre Soundeffekte einfing.

Für seine Tätigkeiten wurde Jack Foley nie im Abspann erwähnt. Die Vereinigung der Motion Picture Sound Editors nahm ihn jedoch 1962 als Ehrenmitglied auf. Jack Foley’s Methoden werden noch heute angewendet und prägten international eine ganze Berufsgattung. Professionelle Geräuschemacher nennen sich auch Foley-Artists.

Jack Foley – der Erfinder des Geräuschemachens

Foley-Arbeit heute

Mit der Aufnahme-Technologie hat sich auch die Foley-Kunst stetig weiterentwickelt. Heutzutage verwenden
Foley-Studios hunderte von Requisiten und digitale Effekte, um die Umgebungsgeräusche ihrer Filme nachzubilden und gleichen einem Requisiten-Haus.

Foley-Studio

So erzeugen Foley-Artists zum Beispiel aus Handschuhen mit Büroklammer Hundepfoten, aus Blättern ein Gewitter, aus Tannenzapfen knackendes Eis, oder aus Kokosnuss-Schalen ein Pferdegalopp.

links: Pferdegalopp
rechts: Hundepfoten

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