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Die Geschichte des Filmschnitts

Allgemein,  Geschichte der Filmtechnik,  Postproduction,  Premiere

Komm mit auf unsere Zeitreise durch die Geschichte des Filmschnitts: von mühsamer Handarbeit um 1900, über die Moviola-Ära bis zur Einführung der nonlinearen Schnittsysteme.

Die Anfänge des Filmschnitts

In den Anfängen des Filmschnitts um 1900 musste man die Filmstreifen noch gegen das Licht halten, um die passenden Schnittstellen zu finden. Diese wurden dann mit der Schere getrennt und mit Klebeband verbunden.

Manueller Filmschnitt um 1900

Die Moviola

1924 gab’s eine erste Erleichterung: die Moviola kam auf den Markt. Auf diesem sogenannten „Filmbetrachter“ konnte der Editor die Filmrolle erstmals durch ein Objektiv betrachten, Sequenzen auswählen, schneiden und neu anordnen. Das Modell wurde in den Folgejahren laufend angepasst, die Sichtfenster wurden grösser, aber vom Prinzip her blieb die Moviola gleich. Sie wurde zum unentbehrlichen Arbeitsgerät in Filmschneideräumen rund um den Globus. 

Filmschnitt mit Moviola

Die Flachbett-Bearbeitungstische

1950 wurden die Flachbett-Bearbeitungstische eingeführt. Sie waren mit zwei Bildschirmen und einer Reihe von Rollen und motorisierten Platten ausgestattet. 

Flachbettbearbeitungstische

Doch der Filmschnitt war auch damit immer noch sehr zeitaufwändig!

Erst musste der Cutter Bild und Ton synchronisieren. Dafür orientierte er sich an der Filmklappe. Dort, wo die Spitze der Klappe den Boden berührte, machte er mit einem Fettstift eine Markierung auf der Filmrolle. Auf dem Tonstreifen markierte er die Stelle, an der das Klappgeräusch hörbar war. 

Editor synchronisiert Bild und Ton

Erst dann begann der eigentliche Schnitt. Der Editor markierte den Film mit einem Fettstift an der Stelle, an der er schneiden wollte: einmal auf der Filmrolle und einmal auf der Tonspur. Anschliessend klebte er die ausgewählten Stücke mit einem Klebeband zusammen. 

Editor markiert Schnittstelle

Nonlineare Schnittsysteme

Bis das analoge Schneiden durch digitale, nonlineare Schnittsysteme ersetzt werden konnte, dauerte es noch viele Jahre. Erst 1989 wurde ein digitales System vorgestellt, das schliesslich breiten Einzug in die Filmwelt nahm: AVID.

AVID lief auf einem Macintosh-Computer. Man konnte das Video importieren, in eine Timeline ziehen und sogar Clips und Effekte einfügen.

Präsentation AVID

Damit war das moderne, nonlineare Schnittsystem geboren, und es startete ein Wettlauf der Softwareunternehmen.

Auf AVID folgten Premiere Pro, Final Cut Pro, Sony Vegas, DaVinci Resolve und unzählige weitere Schnittprogramme. Sie ermöglichen es uns heutzutage, bequem von Zuhause aus, atemberaubende Geschichten zu erzählen! 

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